Mischen ist eine unserer Kompetenzen. Auch mit komplexen Rezepturen kennen wir uns aus: für Brote oder Biskuits, Teigwaren, Glacés oder Saucen. Das achtköpfige Mischereiteam stellt Vor- und Fertig­mischungen her, individuelle Spezialmehle für Bäcker, zudem unterschied­lichste Lohn­mischungen.

Menschlich und familiär

Im Herbst 2016 trat Ralf Hauri die Nachfolge von Isidor Winiger als Mischerei­chef an, der nach 17 Jahren bei Swissmill pensioniert wurde. «Hin und wieder telefoniere ich mit ihm und frage nach seiner Erfahrung.» Ralf Hauri schätzt es, dass der Betrieb «trotz seiner Grösse sehr menschlich und familiär ist. Ich bin gut ange­kommen.»

Auf seine Leute im Team kann sich der Chef verlassen: «Alle verfügen über lang­jährige Erfahrung und wissen Bescheid.» Etwa bei der Beschaffung, damit die rund 160 Roh­komponenten jeweils in genügender Menge und Qualität vor­handen und die Lager­plätze entsprechend getaktet sind. Mehle aus einigen Getreide­sorten wie Gerste oder Urkörner, die Swissmill selber nicht herstellt, bezieht Ralf Hauri bei kleineren Schweizer Mühlen.

Ralf Hauri (46) steht beruflich auf breitem Fundament: Nach seiner Lehre als Mühlen­bauer mit anschlies­sendem Praxisjahr als Betriebs­mechaniker bei Bühler absolvierte er eine Müller­lehre und später noch die Ober­müller­ausbildung. Vom Schicht­müller bis hin zum Betriebs­leiter wirkte er viele Jahre auf allen Stufen in einer kleineren Mühle. Erfahrung in der Planung und im Verkauf von Mühlen­anlagen und zudem in der Leitung einer Getreide­sammel­stelle runden seine Branchen­kenntnisse ab.

Technologisch am Ball

Auch in unserer Mischerei bleiben wir techno­logisch auf der Höhe: Eine zusätzliche Aufschüttung sorgt für Arbeits­sicherheit und ist ergonomisch vorteilhaft. Neue Filter sind Teil unseres Allergen­manage­ments, sie schützen Mitarbeitende und vermeiden Produkt­verschlep­pungen. «Damit wurden Forderungen von QS und QM umgesetzt», erklärt Ralf Hauri. Gerade in einer so grossen Mühle gelte es, abteilungs­übergreifend zu denken, Verständnis füreinander zu entwickeln und im Ganzen einen Konsens zu finden. Im Sommer wird noch eine automatische, leistungs­starke Ab­sack­station die bisherige ersetzen. Auch gut: Dank der neuen 10-kg-Säcke anstelle der 25-kg-Säcke brauchen Kunden weniger zu rechnen.

Viel Zeit nehmen bei ihm als leitendem Müller Büro­­arbeiten ein, da gibt es viel zu prüfen und zu entscheiden. Den vertrauens­vollen Austausch mit Kunden schätzt Ralf Hauri sehr – eine Vielzahl von Rezepturen ist schliesslich in seiner Obhut. Einen Wunsch für 2018 hat er: die Zeit finden, um selber hin und wieder in der Produktion mitzuarbeiten. An erster Stelle in seiner freien Zeit: seine Familie mit vier Mädels im Alter von 11 bis 22 Jahren.

Wann genau die Stadtmühle mit einem Labor ausgestattet wurde, wissen wir nicht. Nach 1913 und vor 1938 gab es, laut Denkschrift, ein Labora­torium, das Roh­waren und die Backfähigkeit der Mehle prüfte. 1969 kommt ein neues Roh­stoff­labora­torium direkt neben der Getreide­annahme zu stehen. Ab 1981 finden im Neu­bau­komplex mit den Büros auch das Labor und die Versuchsbäckerei Platz. Seit 1962 verfügt der Mühlenbetrieb über eine Versuchsbäckerei.

Eine erste Mischanlage bereichert ab 1998 unseren Betrieb, seit 2010 arbeiten wir mit vier Misch­linien. Die Extrusions­technologie hält bei Swissmill 2001 Einzug, ein neuer Extruder löste 2011 den früheren ab. Mit einer Spezialitäten­mühle stellen wir seit 2006 Backschrote und Voll­korn­produkte aus Weizen, Roggen und Dinkel her. Eine Steinmühle verwenden wir seit 2009 für Vollkorn und Graham­mehle. Sie ist eine Spezial­anfertigung von Bühler für uns, mit klassischen Mahl­steinen in modernem Gehäuse. Und: Im Jubiläums­jahr wurde noch eine zweite Stein­mühle installiert.

1994 wurde die Stadtmühle erstmals nach ISO 9001 / EN 29001 zertifiziert. Grosse Vorarbeiten gingen diesem Meilen­stein voraus: Ein QS-Handbuch und acht Prozess­hand­bücher zeugen davon. Schon 1997 war unsere Mühle mit dem Umwelt­zertifikat ISO 14001 eine Branchen­pionierin. Die HACCP-Umsetzung wurde ebenfalls anerkannt. Als erstes Schweizer Unter­nehmen erfüllte Swissmill 2003 die IFS-Normen. Ob im Bereich Lebens­mittel­sicherheit, Arbeits­sicherheit, Prozess­optimierung, Rück­verfolg­barkeit oder Gütesiegel wie Bio-Knospe oder Suisse Garantie – Swissmill engagiert sich auf allen Ebenen, nach strengsten Normen und Richtlinien.