Herr Torche, warum wurde in der Durummühle umgebaut?
Weil die Lebensdauer der alten Griessputzmaschinen langsam an die Grenze kam, haben wir im richtigen Moment investiert und die 13 bisherigen mit modernen Maschinen ersetzt.
Wie ging das vor sich, was waren die Herausforderungen?
Damit keine Lieferengpässe entstanden, brauchte es eine optimale Vorbereitung. Die Planungs- und Einbauphase dauerte rund ein halbes Jahr. Die grösste Arbeit leistete dabei die menert GmbH von Philipp Schumacher. Mit seinem Müllereitechnik-Team hat er alles perfekt vorbereitet und präzis ausgeführt: die Träger am Boden, die Röhren, die Positionierung der Systeme und das Timing für die gestaffelte Integration.
In Zusammenarbeit mit den Elektrikern von Bühler + Scherler wurden die alten Anlagen demontiert, dann die neuen direkt in Position gebracht: die drei Einzelmaschinen eine um die andere, später die fünf Doppelmaschinen. Nie war eine Korrektur nötig. Reibungslos konnte ich die neuen Griessputzanlagen anhand der Produktspezifikationen richtig einstellen und in Betrieb nehmen, bei sofortiger guter Griessqualität.
Was hat sich aus Ihrer Sicht als Müller verbessert?
Ein Plus ist, dass wir einfacher arbeiten können. Wir stellten auch vorher schon eine optimale Griessqualität her, allerdings mit mehr Aufwand. Die neuen Maschinen sind dank des komplett geschlossenen Systems einfacher zu reinigen. Zudem sind die Maschinen jetzt etwas breiter, verfügen über mehr Siebfläche und erbringen einen etwas höheren Durchsatz.
Gibt es also noch freie Kapazitäten?
Ja, bei erhöhter Nachfrage sind wir gerüstet.
Welche Vorzüge ergeben sich für Kunden?
Es ist eine sehr gute Investition. Kommen Kunden zu uns, sehen sie unsere Topanlagen und wissen, dass wir zukunftsfähig sind. Technologisch müssen wir immer zur rechten Zeit auf dem neuesten Stand sein. Das bringt unseren Kunden die Sicherheit, dass wir uns am Neuen orientieren und ein verlässlicher Partner sind. Denn auch die Unternehmen und Bedürfnisse unserer Kunden verändern sich.
Wer sind die Abnehmer?
Unsere Mittel- und Feingriesse liefern wir an industrielle Teigwarenfabrikanten. Darunter sind Schweizer Traditionsfirmen, die Markenprodukte sowie Eigenmarken für Coop herstellen. Hauptabnehmerin von Griessen für Frischteigwaren ist Hilcona. Wir beliefern zudem eine französische Pastaproduzentin, nahe Mulhouse, die einen Teil der Eierteigwaren für Coop herstellt.
Sind weitere Neuerungen im Bereich Hartweizen zu erwarten?
Wir müssen stets die Lebensdauer der Anlagen im Auge haben, gleichzeitig nach vorne schauen und laufend investieren. Entsprechend werden wir in der Durummühle früher oder später ebenfalls in die Reinigung und in die Walzenstühle investieren, Letztere wurden 1999 integriert.