Inland
Die ersten beiden Tranchen des Brotgetreide Zollkontingents 2025 über ein Total von 70'000 t waren sehr schnell ausbezogen. Anfangs März wird eine nächste Tranche über 25'000 t freigegeben; dies ist die erste der zusätzlich vom Bundesrat bewilligten Menge. Die inländischen Ackerkulturen befinden sind aktuell in einem guten Zustand und sind mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt. Das gröbste vom Winter sollte nun überstanden sein und langsam aber sicher wird die Vegetationsperiode beginnen.
EU/Weltweit
Die Winterkulturen in den meisten Teilen der Europäischen Union befinden sich in einem durchschnittlichen bis guten Zustand, wobei jedoch in einigen Regionen das Ertragspotenzial bereits eingeschränkt ist. In den EU-Nachbarregionen, insbesondere in der Ukraine und im Maghreb, könnte es zu Einbussen beim Ertragspotenzial kommen. Die Winterkulturen haben zwar eine grössere Frosttoleranz entwickelt als im letzten Jahr zu dieser Zeit, aufgrund der geringen Schneedecke in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas sind die Kulturen jedoch nicht vor sehr strengen Frostereignissen geschützt. In weiten Teilen Mittel- und Osteuropas sei ausserdem ein deutliches Niederschlagsdefizit zu verzeichnen. Die Winterkulturen in Westrumänien und Bulgarien haben seit Beginn der Saison unter der begrenzten Wasserverfügbarkeit gelitten. In den USA sehen sich die Landwirte im dritten Jahr in Folge mit sinkenden Erträgen konfrontiert, was die Entscheidung darüber, was und wie viel sie anbauen sollen, erheblich erschwert. Das USDA prognostiziert, dass die Landwirte im Jahr 2025 einen leichten Gewinn erzielen werden. Die Preise für Mais und Sojabohnen sowie für andere wichtige Feldfrüchte wie Weizen und Baumwolle sind so niedrig, dass die US-Landwirte kaum noch Gewinne erzielen können. In den USA versuchen sich Getreidehändler auf die neuen Pläne der Trump-Administration einzustellen. Für jedes in China gebaute Schiff, das einen US-Hafen anläuft, will die US-Regierung eine Gebühr von bis zu 1 Mio US-Dollar erheben. Die Gebühr würde sich nach der Grösse der chinesischen Flotte eines Unternehmens richten. Angesichts des hohen Anteils an in China gebauten Schiffen, die von grossen Schifffahrtsunternehmen wie beispielsweise Maersk eingesetzt werden, würde dies steigende Frachtpreise für US-Importeure und -Exporteure bedeuten. Ägypten hat seine Getreidekäufe aus Russland im Jahr 2025 bislang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38 % erhöht. Das nordafrikanische Land erwarb seit Anfang des Jahres 1,26 Mio. t Getreide aus Russland, nachdem es 2024 bereits 11,4 Mio. t gekauft hatte. Der Weizenanbau wird in Russland scheinbar immer unrentabler. Die Landwirte reduzieren deshalb die Anbauflächen aufgrund steigender Kosten und niedriger Preise. Zudem ist der Zustand der Winterkulturen besorgniserregend, da unzureichender Schnee und Kaltfronten die Ernten bedrohen. Die Sanierung der unter Milliardenschulden leidenden Baywa wird voraussichtlich ein Jahr länger dauern als geplant. Statt bis Ende 2027 soll die Gesundung des über 100 Jahre alten Münchner Mischkonzerns erst Ende 2028 abgeschlossen sein, wie das Unternehmen mitteilte.
Bio
Die wichtigste Messe für Bio-Lebensmittel – die Biofach in Nürnberg - lockte über 35'000 Besuchende aus 140 Ländern sowie 2'300 Ausstellende an. Die Grundstimmung war gut, auch beeinflusst durch die überraschend robusten Bio-Verkaufszahlen in Deutschland für das Jahr 2024 (+5.7% Umsatz auf knapp 17 Mrd. Euro). Auch über Getreide wurde intensiv diskutiert und auch letzte Verträge mit alter Ernte abgeschlossen sowie die Fühler für die neue Ernte ausgestreckt. Das Problemkind Roggen ist die Last der grossen Überlager los und es stellt sich die Frage, ob Roggen zum preislichen Überflieger der Ernte 2025 wird…
Hartweizen
In Spanien, Süd-Italien sowie Süd-Frankreich haben die Hartweizen-Anbauregionen aktuell gute Bedingungen, so dass die Kulturen in nächster Zeit sich gut entwickeln können. Hingegen ist Marokko – auch eine wichtige Anbauregion - mit schwierigen Bedingungen konfrontiert. Kasachstan ist aktuell mit Herausforderungen bei der Vermarktung konfrontiert: Für den Transit durch Russland, um Kunden in anderen Ländern bedienen zu können, fehlen plötzlich phytosanitäre Zertifikate…it's all about politics!
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