Inland
Die Weizenernte 2025 ist bis zum regenbedingten Unterbruch erfreulich verlaufen. Noch ist nicht alles im Trockenen. In den tiefer gelegenen Gebieten wie der Genferseeregion, dem Mittelland und Teilen der Ostschweiz ist der Grossteil der Felder abgeerntet. Der hier eingebrachte Weizen zeigt bezüglich Menge und Qualität ein schönes Bild. Im Vergleich zum Vorjahr weisen die ersten Tendenzen beim Protein- sowie beim Feuchtklebergehalt tiefere Werte auf. Doch der Regen in den letzten zwei Juliwochen kann den noch stehenden Weizen negativ beeinflussen. Sinkende Fallzahlen und Auswuchs könnten hier zum Problem werden. In Bezug auf Mutterkornbefall gab es Fälle in der Westschweiz sowie im aargauischen Niederamt, mit Werten über dem Grenzwert.
EU/Weltweit
Der Weizenexporteur Russland hat seine Weizenernteprognose für 2025 auf 88 Mio. t gesenkt. Grund seien wetterbedingte Ausfälle, insbesondere Dürre in wichtigen Anbaugebieten. Auch die Exportmenge werde reduziert. Die russischen Exportmengen sind Anfang Juli aufgrund des späten Erntebeginns auf den niedrigsten Stand seit 2008 gefallen. Die US-Landwirtschaft hat ihre Winterweizenernte zu 80% abgeschlossen. Der Zustand des Sommerweizens hat sich in den USA indes weiter verschlechtert. Es fielen nur noch 49% der Pflanzen in die beiden besten Kategorien, 33% erhielten ein Befriedigend, 18% der Pflanzen fallen durch eine schlechte bis sehr schlechte Entwicklung auf. In Frankreich schreitet die Ernte voran, 86% des Weizens sind bereits geerntet. Die Rückkehr des milderen Wetters dürfte einen schnellen Abschluss der Arbeiten ermöglichen. In Australien haben sich die Wetterbedingungen für die Wintergetreidesaison offenbar verbessert. Nach einem schwierigen Start in den südlichen Produktionsregionen - bedingt durch unterdurchschnittliche Niederschläge – haben sich weit verbreitete Regenfälle günstig auf die Bodenfeuchtigkeit ausgewirkt. Durch weitere positive Niederschlagsaussichten für die kommenden Monate wird eine überdurchschnittliche Weizen- und Gerstenproduktion prognostiziert. Bangladesch hat offenbar dem Import von US-Weizen zugestimmt, um die drohenden Zölle abzuschwächen. Berichten zufolge unterzeichnete Bangladesch ein Handelsabkommen über den Import von 700'000 t US-Weizen pro Jahr über den Zeitraum von fünf Jahren. Bangladesch importiert jährlich etwa 7 Mio. t Weizen, hauptsächlich aus der Schwarzmeerregion. Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Juli-Schätzung für die Saison 2025/26 einige Anpassungen in den weltweiten Getreidebilanzen vorgenommen. Vor allem aufgrund der erwarteten Rekordernte bei Mais und Weizen wird für 2025/26 mit 2,376 Mia. t die grösste Getreideproduktion aller Zeiten prognostiziert, die um 60 Mio. t über dem Vorjahreswert liegen dürfte.
Bio
Ein erstes noch unvollständiges Bild zeigen befriedigende Proteinwerte im Inland wie auch im angrenzenden Ausland. Leider wurde in ganz Mitteleuropa die Ernte durch Regenfälle immer wieder mal unterbrochen und verzögert und Bedenken bezüglich Auswuchsproblematik rücken in den Vordergrund. Eine repräsentative Ernteübersicht liegt deshalb noch nicht vor. Generell wird aktuell von einer preislichen Seitwärtsbewegung ausgegangen, wobei es beim Dinkel noch Überraschungen geben könnte.
Hartweizen
Der Durum-Markt ist in Europa sehr ruhig gewesen in den vergangenen Wochen. Zufriedenstellende Ernten in den verschiedenen Anbauländern sowie gute Aussichten in Kanada haben auch die Abnehmer beruhigt, währenddem die Landwirte in Kanada noch mit weiteren Verkäufen bis zur Ernte warten, welche Ende August starten dürfte.
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