Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung August 2018

Inland

Auch der Juli war sehr heiss und trocken, wodurch die früh einsetzende Getreideernte ohne grössere Witterungseinflüsse eingebracht werden konnte und bereits Mitte Juli grösstenteils schon fertig war. Aufgrund der raschen Ernte musste das Getreide teilweise in Transportmitteln zwischengelagert werden. Erste Indikationen aufgrund von Informationen sowie von ersten erhaltenen Mustern und Wareneingängen zeigen folgendes Bild beim Weizen: Die Erträge sind tiefer als im – sehr guten – Vorjahr, die Fallzahlen sind hoch und das Proteinniveau scheint auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr zu sein. Diese ersten Hinweise sind alle recht erfreulich; einzig bei den Mykotoxinen scheint es einige Anlieferungen gegeben zu haben, welche zu hohe Werte aufwiesen. Dies wird jedoch beim Eingang in der Getreide-Sammelstelle analysiert, damit die schadhaften Chargen gar nicht in den Lebensmittelkreislauf gelangen.

Das Labor-Team der Swissmill arbeitet mit Hochdruck daran, rasch einen Überblick zur geernteten Weizen-Qualität in der Schweiz zu gewinnen. Wie üblich werden wir Sie, sobald wie möglich, aus erster Hand über die Erkenntnisse informieren.

EU/Weltweit

Die Hitze und Trockenheit insbesondere in den nördlicher gelegenen Regionen wie Nord-Deutschland, Nord-Polen, Skandinavien leiden an der ausserordentlichen Situation. So hat der Deutsche Bauernverband in seiner ersten Erntemeldung darauf hingewiesen, dass die Ernten aufgrund des stabilen Wetters zügig voranschreiten, aber in den hitze- und trockenheitsgeplagten Gebieten erhebliche Ernteausfälle zu verzeichnen seien, welche für die Landwirte zum Teil existenzbedrohend seien. Auch die Futterreserven werden knapp, weil im Grünland das Wachstum zu stark eingeschränkt ist. Erste Zeitungsartikel melden sogar, dass gewisse Tierhalter allenfalls ihre Tierbestände aufgrund des Futtermangels reduzieren müssten.
Die Transportsituation spitzt sich auf den Wasserwegen mit der langanhaltenden Trockenheit zu. Nur schon deshalb werden dringend gute anhaltende Niederschläge benötigt, damit die Pegelstände sich wieder normalisieren könnten.

Die neuesten Ernte-Prognosen haben die weltweite Weizenernte nochmals deutlich gegenüber dem Vormonat reduziert: die EU, Australien und Russland wurden reduziert, während in den USA eine positiver Ausblick vorhanden sein soll. In Summe wird der Bestandes-Abbau in diesem Erntejahr noch grösser sein. Allerdings werden die globalen Weizenendbestände am Ende des Erntejahres voraussichtlich immer noch das zweithöchste Niveau aller Zeiten aufweisen; dieser Kontext darf auch nicht vergessen werden.

Bio

In Österreich soll die Bio-Getreideernte qualitativ ähnlich zum Vorjahr sein. Es gab jedoch einige Hinweise, dass eventuell gebietsweise gewisse qualitative Einschränkungen vorhanden sein könnten. Dies wird noch eingehend geprüft. Aufgrund der grösseren Flächen dürfte jedoch – gemäss Einschätzungen von Marktpartnern – der Bedarf in Österreich gesichert sein.

Hartweizen

Aktuell ist wenig Marktaktivität zu verzeichnen. Die Landwirte zeigen wenig Abgabebereitschaft, da Sie auf höhere Preise spekulieren. Die entstehende Lücke des geringeren Angebots in Italien scheint bereits durch Deckungskäufe in Kanada gesichert worden zu sein.

Die Centre-Region in Frankreich hat gute Erntebedingungen gehabt und soll damit im Generellen gute Qualitäten hervorbringen. Hingegen hat die Hartweizen-Qualität im Süden Frankreichs – aufgrund der Niederschläge – gelitten.

In Kanada scheinen aktuell die Voraussetzungen für eine ordentliche Ernte intakt zu sein. Die wichtige Phase für die Ertragsbildung dürfte anfangs August fertig sein, dann sollte es nicht mehr allzu viele Niederschläge geben, um die Qualität nicht negativ zu beeinflussen.

Swissmilll_Marktbericht_2018_08.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre