Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Juli 2025

Marktbericht

Juli 2025

 

 

Inland

Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von swiss granum hat am Mitte Juni entschieden, die Ernterichtpreise für Brotgetreide 2025 gegenüber dem Vorjahr unverändert zu belassen. Alle Marktpartner betonten an den Richtpreisverhandlungen, dass die Bestrebungen zur Verbesserung der Qualität des Brotweizens weitergehen müssen. Bestandteil des Kompromisses zwischen den Getreideproduzenten und den Verarbeitern war darum auch die Bereitschaft für Diskussionen zur Weiterentwicklung der Qualitätsbezahlung. Dabei soll noch im Herbst ein ab der Ernte 2026 gültiger Mindestproteingehalt für Brotweizen festgelegt werden. Bei Winterweizen, welcher erst Anfang Juni blühte, hat das nasse Wetter das Mykotoxinrisiko für die Ernte 2025 erhöht. Die aktuell trockene und heisse Witterung dämmt dieses Risiko jedoch ein.

 EU/Weltweit

Die insgesamt guten Ertragsaussichten für die EU-Getreideernte 2025 werden durch aussergewöhnlich hohe Erwartungen in Spanien, Portugal, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und auch im Baltikum gestützt. Hingegen beeinträchtigt ein anhaltendes Wasserdefizit zunehmend die Erträge in Zentralfrankreich, Ostdeutschland, Westpolen und Ungarn. Im Gegensatz dazu werden für Winterkulturen in Norditalien Ertragsminderungen aufgrund von zu reichlichen Niederschlägen erwartet. Russland hat in der ersten Hälfte der Vermarktungssaison 2024/25 Getreide in Rekordgeschwindigkeit an die Weltmärkte verschifft. Die Einführung von Ausfuhrquoten im Februar führte jedoch zu einem starken Rückgang der Ausfuhren. Die Gesamtausfuhren über den Seeweg erreichten bisher 44,6 Mio. t Getreide (-27,7%zu VJ !). Analysten erwarten die ukrainische Weizenernte 2025 bei 24,8 Mio. t. Das wären zwar +5% zu VJ, aber -7% zum 5-Jahres-Mittel. Der Getreidehändler und Ölsaatenverarbeiter Bunge Global hat die Genehmigung der chinesischen Wettbewerbsbehörden für seine Fusion mit dem von Glencore unterstützten Getreideverarbeiter Viterra erhalten. Die grösste Fusion in der Geschichte der Agrarwirtschaft sollte nun zeitnah abgeschlossen werden können. Die Angebots- und Nachfrageprognose für Weizen weltweit in der jetzt begonnenen Saison 2025/26 (ab 1. Juni) sieht eine annähernd stabile Produktion, einen etwas höheren Verbrauch, einen höheren Welthandel sowie kleinere Endbestände vor. Die globale Weizenproduktion sieht das USDA nun fast unverändert bei 808,6 Mio. t. Kleinere Verschiebungen gibt es innerhalb der einzelnen Länder. So dürfte Russland mit etwas geringeren Anfangsbeständen in diese Saison gestartet sein, was aber durch eine höhere Weizenernte in der EU und Indien ausgeglichen werden soll. Die Produktion in der EU erhöht das USDA aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr verbesserten Bedingungen in Spanien auf 136,6 Mio. t. Die indische Ernte wird gemäss Schätzung der Regierung auf einen Rekordwert von 117,5 Mio. t angehoben. Der weltweite Verbrauch steigt auf 809,8 (plus 1,8) Mio. t, womit die Bilanz aktuell einigermassen ausgeglichen scheint.

 Bio

An der Richtpreisverhandlung für inländisches BioSuisse-Brotgetreide waren sich die Produzenten und die Mühlen mit seltener Einigkeit einig, die Richtpreise unverändert zu belassen. Dies als Zeichen der Stabilität und Planungssicherheit. Einerseits gibt es eine grosse Nachfrage nach inländischem Getreide, andererseits gab es kaum Bewegung auf der Kostenseite und die Preisschere zu konventionell kann nicht noch grösser werden. Das neue Proteinzahlungssystem mit stärkeren qualitativen Zu- und Abschlägen kommt nun erstmals in Anwendung und dürfte auch verstärkt die anstehende Aussaat im Herbst beeinflussen.

 Hartweizen

In Italien und in der Türkei sind die Erträge und auch die Proteinwerte der aktuell laufenden Ernte etwas tiefer als erwartet. In Kanada haben rechtzeitig einige Niederschläge in den Hartweizen-Regionen für Erleichterung gesorgt. Aber es werden noch dringend Niederschläge benötigt. Die Vermarkter sind vorsichtig, da es jetzt schon trocken ist und die Landwirte sehr zurückhaltend mit Vorverkäufen ihrer Ernte sind.

 Die Geschäftsleitung
Swissmill

Swissmill_Marktbericht_2025_07.pdf

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