Inland
Die sehr milde zweite Februarhälfte wird dazu führen, dass ein früher Vegetationsbeginn stattfinden wird, die Landwirte haben erste Feldarbeiten schon wieder aufgenommen.
EU / Weltweit
Der EU-Prognosedienst hat Ende Februar eine Einschätzung zum Stand der Kulturen am Ausgang des Winters publiziert. Dabei stellen sie kaum Frostschäden an den Pflanzen fest, sofern nochmals kalte Luft nach Deutschland, Frankreich den Benelux-Ländern sowie Grossbritannien (die Schweiz könnte folgerichtig auch dazu gezählt werden) strömen sollte, könnte dies für die in diesen Regionen schlecht geschützten Getreidepflanzen gefährlich werden.
Das aktuell milde Wetter in weiten Teilen Europas ermöglicht es den Landwirten in die Felder zu gehen. Zu beachten sind, dass es in einzelnen Regionen bereits schon wieder trocken ist, so z.B. in Spanien aber auch Teile Ost-Deutschlands.
Auf den Märkten haben sich die Getreidepreise im Laufe des Februars zurückgebildet, so dass der Brotweizen-Preis an der Euronext nun deutlich unter 200.– €/to notiert. Auch in den USA entspannt sich die Situation nach dem Abflauen der Kältewelle in den wichtigen nördlichen Anbaugebieten.
Bio
Die Biofach von Mitte Februar wurde sehr rege besucht. Im Gegensatz zu früheren Jahren scheint die Marktversorgung bei den verschiedenen Kulturen gut zu funktionieren. Im Ausblick ist es ungewiss, wie weit beispielsweise der Entscheid von Lidl in Zukunft auf Verbandsware von Bioland zu setzen, Auswirkungen auf die Marktversorgung haben wird. Das dürfte eine vermehrte Nachfrage nach Verbandsware auslösen. Andererseits wird das Angebot in verschiedenen Ländern grösser, da in den vergangenen 2–3 Jahren Umstellungen stattgefunden haben. Auch in der Schweiz dürfte bei der kommenden Ernte – bei gutem Verlauf der Anbausaison – eine höhere Ernte eingefahren werden
Hartweizen
In den kommenden Wochen werden die kanadischen Farmer die Entwicklung der Marktpreise besonders gut beobachten, da sie in nächster Zeit entscheiden werden, mit welchen Kulturen sie die Felder bestellen wollen. Die aktuell nachlassenden Preise beim Weichweizen haben sich nicht in dem Ausmass beim Hartweizen ausgewirkt. Das könnte den im Raum stehenden deutlichen Rückgang von 15–20% allenfalls etwas bremsen.
Allgemeines
Das Importverbot der EU von genom-editierten (GE-)Pflanzen bringt die EU in eine heikle Situation. Auf der einen Seite hat das Urteil des Europäischen Gerichtshofes diese GE-Pflanzen klar dem Gentechnik-Gesetz zugewiesen, womit nur bewilligte Sorten auf den Markt gebracht werden dürfen. Die Kontrolle ist jedoch aufgrund fehlender Nachweisverfahren nicht möglich. Zudem verfolgen die grossen Agrarexportländer wie auch die Schweiz und Norwegen einen anderen Kurs. Damit müsse – nach Einschätzung von Transgen – die Gentechnik-Gesetzgebung der EU überarbeitet werden.