Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung März 2024

Marktbericht

März 2024

 

 

Inland

Die inländischen Ackerkulturen sind auch in den letzten Wochen sehr gut mit Feuchtigkeit versorgt worden. Der bisher milde Winterverlauf hat beim Raps bereits Schädlinge angelockt. Was die aktuelle Wetterlage bei den übrigen Kulturen für Auswirkungen hat, gilt es erst noch abzuwarten.

 EU/Weltweit

Der Zustand des französischen Weichweizens ist nach einer durch Regen unterbrochenen Aussaat so schlecht wie seit vier Jahren nicht mehr. Etwa 68% des französischen Weichweizens befanden sich am 12. Februar in einem guten oder ausgezeichneten Zustand. Dies ist der niedrigste Wert für diese Jahreszeit seit 2020, als die Pflanzen ebenfalls von starken Regenfällen gelitten hatten. Vor einem Jahr wurden 93% des Weichweizens mit gut/ausgezeichnet bewertet. Sintflutartige Regenfälle im Herbst und zu Beginn des Winters verzögerten die Aussaat in Frankreich, dem grössten Getreideproduzenten der EU. Die Weichweizenanbaufläche des Landes soll im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 7% zurückgehen. In diesem Winter werden voraussichtlich nur 1-2% der ukrainischen Winterweizen-Flächen Auswinterungs-Schäden aufweisen. Vor dem Hintergrund anhaltender Proteste polnischer Bauern an der Grenze zur Ukraine will die Regierung in Warschau die Grenzübergänge stärker schützen. Die Proteste polnischer Bauern richten sich gegen die EU-Agrarpolitik, aber auch gegen die Einfuhr günstiger Agrarprodukte aus der Ukraine. Zuletzt hatten die Landwirte landesweit Verkehrsknotenpunkte blockiert und am Grenzübergang Medyka Getreide aus ukrainischen Güterwaggons abgelassen. Lettland hat einen Importstopp für Getreide und andere Agrar- und Futtermittelerzeugnisse aus Russland und Belarus beschlossen. Das Parlament in Riga stimmte für ein Einfuhrverbot von derartigen Waren aus den beiden Nachbarländern, die auch aus Drittstaaten künftig nicht mehr zum Verbleib in dem baltischen EU- und Nato-Land eingeführt werden dürfen. Der Transit über Lettland soll weiterhin möglich sein. Russland hat nach eigenen Angaben 200'000 t kostenloses Getreide an sechs afrikanische Länder geliefert. Putin hatte auf einem Gipfel mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs im Juli 2023 entsprechende Lieferungen in Aussicht gestellt. Russland habe jeweils 50'000 t nach Somalia und in die Zentralafrikanische Republik und jeweils 25'000 t nach Mali, Burkina Faso, Simbabwe und Eritrea geliefert. Russland wird im Landwirtschaftsjahr 2023/24 voraussichtlich bis zu 70 Mio. t Getreide exportieren. Im Vorjahr hat Russland 66 Mio. t verschifft. Auf seinem jährlichen Agricultural Outlook Forum sagte das USDA voraus, dass die Weizenvorräte in den USA bis zum Ende des Wirtschaftsjahres 2024/25 um 17% gegenüber dem Vorjahr steigen werden und dem höchsten Stand seit vier Jahren entsprechen würde.

 Bio

Die Flaute im Bio-Bereich war an der weltgrössten Bio-Lebensmittelmesse Biofach noch zu spüren. Rund 5% weniger Aussteller sowie auch weniger Besucher vor Ort fanden den Weg nach Nürnberg. Dennoch war die Stimmung gegenüber dem Vorjahr und den letzten Monaten optimistischer. Die Talsohle scheint mengenmässig durchschritten worden zu sein, preislich ist jedoch ausser beim Hafer von einer weitgehend Seitwärtsbewegung auszugehen. Falls das Wetter keine Kapriolen macht, dürfte sich auch das Bio-Preisniveau nicht dem konventionellen Preisniveau entziehen können, ausser für die gesuchten Qualitäten.

 Hartweizen

Die türkischen Anbieter scheinen nun langsam ihr Angebot aus der diesjährigen Ernte verkauft oder sogar überverkauft zu haben. Bei den letzten Lieferungen soll jeweils auch Weichweizen beigemischt worden sein. Trotzdem wird mit der Türkei auch in der neuen Ernte zu rechnen sein, da die Anbaufläche um mindestens 10% gesteigert worden sei. In den Maghreb-Ländern vermindert wieder einmal Trockenheit die Ernteaussichten. Sonst sind die Bedingungen in den europäischen Ländern aktuell zufriedenstellend. In Frankreich gibt es - wie schon weiter oben beschrieben – Fragezeichen bezüglich der hohen Feuchtigkeit. In Kanada werden die Landwirte in den nächsten Wochen ihre Anbauentscheidungen fällen müssen. Die deutlich gesunkenen Preise durch den überraschenden Markteintritt der Türkei wird auch eine wichtige Rolle spielen.

  

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