Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung November 2018

Inland

Die Niederschläge Ende Oktober haben die Gemüter bezüglich der Herbstsaat etwas beruhigen können. Damit wird vorerst genügend Feuchtigkeit da sein, damit sich die Saat in nächster Zeit gut entwickeln kann.
Die vorläufige Bilanz der swiss granum zur Ernte zeigt, dass die Brotgetreide-Versorgung im Inland den Bedarf wiederum übersteigen wird. Die Diskussionen in der Branche, über den Umgang damit, haben begonnen.

Ein weiterer Meilenstein zur Umsetzung der Nachfolgelösung für die Exporthilfen – und damit zur erfolgreichen Ablösung des Schoggigesetzes – dürfte die Delegiertenversammlung des SGPV Mitte November sein, wo über die Abgabenhöhe für den Marktentlastungsfonds befunden wird.

EU/Weltweit

Die logistischen Herausforderungen im gesamten europäischen Raum haben auch im vergangenen Monat die Diskussionen geprägt. Der relevante Pegelstand in Kaub für Rheintransporte nach Basel ist teilweise noch tiefer als im Hitze- und Dürrejahr 2003 gesunken. Die wenigen Niederschläge lösen ein kleines Ansteigen aus, um unmittelbar danach wieder zu sinken. Die Problematik ist, dass nun überall Ware blockiert ist und nicht den gewohnten Weg nehmen kann. Auch Bahntransporte sind immer wieder von Verzögerungen betroffen: u.a. kämpfen die Bahnunternehmen mit fehlenden Lokomotivführern, so dass ein Zug zur Abfahrt bereit wäre, aber dann die personellen Ressourcen fehlen.Die weiträumigen Niederschläge haben auch in Europa bezüglich der Herbstsaat Erleichterung in den Hauptanbaugebieten Frankreichs und Deutschlands gebracht. Die Börsennotierungen haben sofort darauf reagiert.

Der internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner jüngsten Prognose die laufende Weizenernte recht deutlich nach oben angepasst, da China wesentlich besser geerntet haben soll.

Zudem hat auch Russland ein grösseres Potential bekannt gegeben. Hingegen dürfte die australische Ernte mit der schlimmsten Dürre seit 20 Jahren nur noch etwa 50% des langjährigen Mittels betragen.

Bio

Cereal Partners Worldwide (CPW) das Joint Venture von Nestlé und General Mills haben verschiedene Frühstücks-Cerealien neu auch als Bio lanciert; der wachsende Bio-Markt lockt.

Der wachsende Bio-Markt in Deutschland – mit mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz im 2017, ist dies der zweitgrösste Markt nach den USA – soll vermehrt von der einheimischen Landwirtschaft versorgt werden. Dies ist jedenfalls die Zielsetzung der Deutschen Bundesministerin Julia Klöckner, welche den Bio-Landbau mit verschiedenen Massnahmen fördern möchte.

Hartweizen

Anlässlich der europäischen Getreidebörse in Rouen Ende Oktober konnte auch ein Überblick zum Durum-Markt gewonnen werden. Es scheint, dass der Markt gut versorgt ist. Die Preisprämien zum Weichweizen sind aktuell deshalb sehr tief, weshalb jedoch die Abgabebereitschaft seitens Landwirtschaft auf ein Minimum gesunken ist. Es wird auch erwartet, dass die Herbst-Aussaat in den verschiedenen Anbauregionen Europas reduziert werden dürfte. Auch in Kanada wird im Frühling eine analoge Reaktion von den Farmern erwartet.

Swissmill_Marktbericht_2018_11.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre