Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Februar 2023

Marktbericht

Februar 2023

 Inland

Die von swissem provisorisch erfassten nationalen Saatgutverkäufe zeigen beim Mahlweizen per Ende November 2022 tiefere Verkaufsmengen von 3.3% gegenüber dem Vorjahr auf. Auf die Hauptklassen bezogen gibt’s die folgenden Veränderungen: Klasse TOP + 5%, Klasse 1 -6%; Klasse 2 -34%, womit die Klasse TOP weiter an Bedeutung gewinnt und neu 64% aller Saatgutverkäufe ausmachen. Dinkel-Saatgut wurde um knapp 10% mehr nachgefragt.

 EU/Weltweit

Etwa 94 Prozent der russischen Winterkulturen sollen sich in einem guten oder zufriedenstellenden Zustand befinden, wie das russische Landwirtschaftsministerium laut Reuters mitteilte.

Das französische Analystenhaus Tallage geht in seinem monatlichen Marktbericht für Europa von sprunghaft steigenden Weizenvorräten aus. Als Begründung führen die Experten die schleppende

Nachfrage an, deren Ursache im reichlichen Angebot an russischem, australischem und kanadischem Weizen liegen dürfte. Dies hat in den vergangenen Wochen in der Grundtendenz zu rückläufigen Börsennotierungen geführt, welche jedoch nach wie vor volatil bleiben.

Vertreter der ukrainischen Landwirtschaft rechnen für dieses Jahr mit einem weiteren Rückgang der Produktion von Getreide und Ölsaaten infolge

des russischen Angriffskrieges. Die Anbaufläche werde erneut schrumpfen, für 2023 werde eine Gesamternte in Höhe von 53 Millionen Tonnen an

Getreide und Ölfrüchten prognostiziert - nach 65 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr.

Brasilien dürfte im Januar einen neuen Rekord bei seinen Weizenexporten verzeichnen, da die inländischen Anbieter die Lücke füllen, die die grossen Exporteure Russland und Ukraine aufgrund des anhaltenden Krieges hinterlassen haben.

Die Niederschläge in den US-Plains haben die Bodenfeuchtigkeit in den von der Dürre betroffenen Teilen der Winterweizen-Feldbestände wieder aufgefüllt. S&P Global Commodity Insights geht davon aus, dass die US-Landwirte zur Ernte 2023 insgesamt 49,837 Mio Acres Weizen anbauen werden, verglichen mit 45,738 Mio Acres im 2022.

Deutschland und Frankreich haben vereinbart, die

Zusammenarbeit bei europäischen agrarpolitischen Schlüsselprojekten zu intensivieren. Angesichts sich überlagernder Krisen wie der Klimaveränderung, des Artensterbens und dem russischen Krieg in der Ukraine gelte es, sich mehr denn je für eine resiliente und krisenfeste Landwirtschaft einzusetzen. Das werde Deutschland und Frankreich nur gemeinsam gelingen.

 Die mexikanische Regierung hat die Erhebung einer zeitweiligen Exportsteuer von 50 Prozent auf die Ausfuhr von Weissmais angekündigt. Damit soll gewährleistet werden, dass ausreichend Getreide im Land bleibe, um die Versorgung und die Preisstabilität zu gewährleisten. Die neue Abgabe soll bis zum 30. Juni in Kraft bleiben. Mexiko produziert hauptsächlich weissen Mais, der für den menschlichen Verzehr und für Tortillas - ein Grundnahrungsmittel ist.

 Bio

Währenddem der Bio-Markt im Jahr 2022 in der Schweiz relativ stabil zu sein scheint, ist insbesondere in Deutschland als grösster europäischen Absatzmarkt die Zurückhaltung der Konsumenten wegen massiver Teuerung deutlich spürbar. Die geringere Nachfrage verursacht erstmalig einen Rückgang des ununterbrochenen Bio-Wachstums.

Die Bio-Welt trifft sich wieder an der Biofach in Nürnberg vom 14.-17. Februar und stellt eine wichtige Austauschplattform für die diversen Herausforderungen dar.

 Hartweizen

In der Mitte der Vermarktungskampagne der Ernte 2022, welche gesamthaft eine leicht höhere Produktion im Vergleich zum Vorjahr hervorbrachte, wird erwartet, dass der Verbrauch auch wieder anzieht und somit letztendlich ein weltweiter Bestandesabbau von ca. 700'000Tonnen erfolgen wird. Gleichzeitig hört man erste positive Rückmeldungen vom Anbau in den europäischen Durum-Regionen, womit berechtigte Hoffnungen für eine grössere Ernte in Europa bestehen.

Aufgrund der in den letzten Wochen rückläufigen Marktpreisen sind auch die Durum-Preise unter Druck gekommen.

Der Hartweizenanbau benötigt insbesondere hohe Stickstoffmengen, damit auch die erwünschten Qualitätseigenschaften erzielt werden. Deshalb wird auch die Entwicklung der Energiepreise in den nächsten Wochen - aufgrund der energieintensiven Düngerproduktion - entscheidend sein.

  

Die Geschäftsleitung
Swissmill

Swissmill_Marktbericht_2023_02-d.pdf

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