Inland
Nach dem milden Januar hat der Winter mit der Sibirischen Kälte im Februar nochmals Einzug gehalten. Zudem war es nun auch recht trocken, so dass die Pflanzen nicht mit einer Schneedecke geschützt waren. Es ist zu hoffen, dass damit keine Auswinterungsschäden entstehen. Mit dem Monatswechsel wird auch milderes Wetter wieder einziehen; es wird sich dann zeigen, wie die Kulturen die Kältephase überstanden haben.
Der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) hat nach einer neuen Beurteilung entschieden, keine weitere Deklassierung auf dem Inlandmarkt durchzuführen.
EU/Weltweit
In Europa hat die Kältewelle ebenso gewisse Fragezeichen ausgelöst, ob allenfalls Frostschäden in einigen Regionen entstehen könnten, da aufgrund der vorgängig milden Temperaturen die Pflanzen keine ausgeprägte Winterhärte aufweisen. In Russland isoliert eine Schneedecke die Pflanzen, welche jedoch in Westeuropa fehlt. In Frankreich ist der Zustand der Winterkulturen (noch) in weiten Teilen als gut eingestuft worden. Hingegen gibt es einige Sorgen in den Hauptanbaugebieten der USA, wie z.B. in Kansas wo nur 12% der Pflanzen sich in einem guten bis sehr guten Zustand befinden sollen. Eine ausgeprägte Trockenheit im Mittleren Westen erschwert die Entwicklung der Winterkulturen. Auch in Argentinien ist das Ende der anhaltenden Trockenheit noch nicht in Sicht. So erklärte die Getreidebörse Buenos Aires, dass ein überwiegender Teil der Soja- und Maisfelder in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Bio
Pünktlich zur Biofach Mitte Februar hat das FiBL auch die neusten Marktzahlen präsentiert. Der Bio-Anbau in Europa ist auch 2016 ggü 2015 um 0.85 Mio. Hektaren gewachsen respektive in den vergangenen 10 Jahren (2007–2016) um 73% angestiegen. In der EU sind dies nach wie vor jedoch nur 6.7% der Landwirtschafts-Fläche. Der Bio-Markt ist 2016 in Europa um über 11% auf 33.5 Mrd. Euro angewachsen. Dabei glänzt Frankreich mit dem grössten Wachstum von 22% im 2016. Die USA sind gemäss dieser Erhebung der absolut grösste Bio-Markt mit ca. 39 Mrd. Euro Umsatz.
An der Biofach in Nürnberg war diese positive Stimmung auch wieder spürbar mit vielen Besuchern und Ausstellern sowie vollen Hallen. Die nun längere Phase von tiefen Preisen in der konventionellen Landwirtschaft hat viele Produzenten dazu animiert auf Bio umzustellen. Erste Landwirte dürften bereits in der Ernte 2018 erstmals nach der Umstellung ihre Produkte als Bio vermarkten. Gleichzeitig ist auch der Markt dynamisch am Wachsen, so dass aufgrund der steigenden Nachfrage diese Mehrmengen generell gut vermarktet werden dürften.
Hartweizen
Auf dem Hartweizenmarkt sind nach wie vor relativ stabile Preisverhältnisse festzustellen. Die kanadischen Anbieter haben bisher vor allem den Maghreb-Raum bedient, während dem die Europäer sich primär mit osteuropäischer Ware eindecken. Dabei scheint Kasachstan auch bei dieser Kultur ein steigendes Interesse und Angebot zu haben.