Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Dezember 2019

Inland

An der Qualitätstagung wurde der allgemeine gute qualitative Eindruck der Inlandgetreide-Ernte bestätigt. Auffällig ist primär die spürbar tiefere Wasseraufnahme gegenüber dem Vorjahr und auch gegenüber dem 5-Jahresdurchschnitt. Ob dies ein Trend ist aufgrund des Sortenmixes oder ein Phänomen der diesjährigen Anbaukampagne muss im Auge behalten werden.

Die Saatgutverkäufe im Inland zeigen eine deutliche Verlagerung zu Futterweizen-Sorten. Das dürfte vor allem eine Folge der Einschränkung der IP Suisse sein, wodurch viele Produzenten diese Alternative gewählt haben.

EU/Weltweit

Die weiterhin häufigen und reichlichen Niederschläge im Westen Europas haben nicht nur die Silomais-Ernte behindert, sondern auch die Aussaat der Winterkulturen wie z.B. Winterweizen. Erste Schätzungen gehen deshalb davon aus, dass in Frankreich die Winterweizen-Fläche niedriger ausfallen dürfte gegenüber dem Vorjahr. So liegen die effektiv angebauten Flächen deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück.

Hingegen beklagt sich insbesondere die zentrale Balkan-Region über mangelnde Niederschläge, welche zum Teil nur die Hälfte der üblichen Niederschläge erhalten haben. Beide Ausgangslagen helfen nicht für einen positiven Ausblick auf die neue Anbaukampagne in Europa.

In der Schwarzmeer-Region, welche inzwischen einen Anteil von ca. 30% am weltweiten Export-Volumen hält, dürfte der Anbau des Wintergetreides abgeschlossen sein. In der Ukraine wird eine leichte Zunahme der Winterweizenflächen prognostiziert.

Die anhaltende Dürre in Australien insbesondere im Osten des Kontinents dürfte wiederum eine kleine Weizenernte zur Folge haben.

In Kanada haben im November die beiden Eisenbahn-Unternehmen unterschiedlich auf sich aufmerksam gemacht. Einerseits vermeldete Canadian Pacific Railway einen neuen Transportrekord mit 2,66 Mio.to transportiertes Getreide im Oktober. Andererseits hat bei Canadian National Railway die Belegschaft mit einem mehrtägigen Streik das Unternehmen lahm gelegt und damit zu deutlichen Verwerfungen für den Transport aus den Getreideanbau-Regionen im Mittleren Westen zu den Küstenhäfen im Osten und im Westen gesorgt. 

Bio

Wir verweisen auf die beiden obigen Abschnitte bezüglich dem Anbau, welche auch für Bio gelten.

Hartweizen

Aktuell ist der Markt relativ ruhig. Entscheidend wird sein, wie und wann die grossen Aufkäufer der Mittelmeer-Anrainerstaaten auf dem Markt aktiv werden. Die höherwertigen Qualitäten, welche limitiert vorhanden sind, werden voraussichtlich ihren Preis behalten. Es scheint, dass die tieferen Qualitäten in Italien und auch der Türkei in der Verarbeitung eingesetzt werden können und damit die gesamte Versorgungsbilanz etwas entlasten.

Swissmill_Marktbericht_2019_12.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre