Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung November 2019

Inland

Im Vorfeld der eidgenössischen Wahlen hat das Thema Backwaren-Importe einen prominenten Platz bei den Parlamentariern eingenommen. Insgesamt wurden 6 Vorstösse zu diesem Thema eingereicht. Der Zeitpunkt der Behandlung ist noch offen, aber eines ist klar: es wird noch in den Räten zu reden geben!

Die Gesamterhebung zu den Erntemengen 2019 der swiss granum per Mitte Oktober haben die bisherigen provisorischen Zahlen bestätigt, womit klar ist, dass im Inland eine mengenmässig sehr gute Versorgung vorhanden ist. Auch qualitativ gibt es kaum Abstriche vorzunehmen.

Die Niederschläge in der zweiten Oktoberhälfte haben zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt und damit sind gute Voraussetzungen für die Aussaat und für die anschliessenden Wochen bis zur Winterruhe vorhanden. 

EU/Weltweit

Zu trocken und zu nass – so sieht es die EU-Prognoseeinheit in ihrem jüngsten Bericht in wenigen Worten zusammengefasst. So haben die Britischen Inseln, die Benelux-Länder bis hinauf nach Dänemark Mühe die Silomais-Ernte einzubringen aufgrund der ergiebigen Niederschläge. Zudem ist die Aussaat von Wintergetreide dadurch sehr erschwert worden. Dafür ist es von Ungarn bis hin zu Rumänien zu trocken gewesen, so dass die Rapsaussaat nicht im richtigen Zeitfenster vorgenommen werden konnte.

In den Anbauregionen im Norden der USA und in Kanada hat nasses aber auch kaltes Wetter - bis hin zu einem Wintereinbruch – die Erntearbeiten massiv beeinträchtigt und dabei das Angebot an hohen Qualitäten, welches üblicherweise dort geerntet wird, deutlich reduziert. 

Bio

Nach der ersten Erhebung der Erntemengen hat die Bio Suisse die provisorischen Inlandanteile für die Verarbeiter deutlich angepasst: so wurde beim Bio-Weizen der Inland-Anteil von 55% (ende Juni 2019 festgelegt) auf 68% angehoben (anfangs Oktober 2019). Auch der Roggen wurde von 75% auf 90% erhöht, während der Dinkel von 85% auf 78% reduziert wurde.
Auch in Österreich und in Deutschland wurden deutlich höhere Ernten eingefahren. Die staatlich geförderten Umstellungs-Wellen in den Vorjahren zeigen sich in einem wesentlich höheren Angebot. Wie weit dies auch durch eine Mehrnachfrage abgesetzt werden kann, wird in den kommenden Monaten die relevante Frage sein. 

Hartweizen

Die weltweite Angebots- und Nachfrage-Bilanz beim Hartweizen sieht nach dieser Anbaukampagne komplett anders aus gegenüber dem Vorjahr. Es gibt ein deutliches Angebots-Defizit aus der Ernte 2019, weshalb die – zum Glück – qualitativ guten Lager der Vorernten die Lücke schliessen müssen. Die kanadische Ernte ist während der Erntephase stark negativ beeinflusst worden, wodurch ein sehr heterogenes Angebot aus dieser Ernte zur Verfügung steht. Die Hartweizen-Notierungen haben dadurch in den vergangenen Wochen stark angezogen. Dies wird früher oder später auf den nachfolgenden Stufen preisliche Konsequenzen haben müssen. 

Allgemeines

Agroscope-Forschende haben gemäss einer Mitteilung einen natürlichen Gegenspieler zum Pilz Fusarium graminearum gefunden. Das Mykotoxin Deoxynivalenol (DON) konnte dabei in Versuchen um bis zu 90% reduziert werden.

Swissmill_Marktbericht_2019_11.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre