Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Juli 2024

Marktbericht

Juli 2024

 

 

Inland

Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von swiss granum hat im Vergleich zum letzten Jahr die Ernte-Richtpreise für Brotweizen um Fr. 1.50/100 kg und für Roggen um Fr. 1.00/100 kg erhöht. Die Abnehmer honorieren damit die wertvolle Arbeit der einheimischen Getreideproduzenten. Für Dinkel wurde der Richtpreis auf Antrag von IG-Dinkel auf Fr. 58.00/100 kg festgelegt und liegt Fr. 4.00 tiefer als im Vorjahr. Diese Senkung ist begründet durch die tiefere Nachfrage nach Dinkel. Die Verarbeiter betonten an den Richtpreisverhandlungen, dass die Bestrebungen zur Verbesserung der Qualität des Brotweizens weitergehen müssen. Bestandteil des Kompromisses zwischen den Getreideproduzenten und den Verarbeitern war deshalb auch die Bereitschaft für Diskussionen zur Weiterentwicklung der Qualitätsbezahlung, um auf die Ernte 2025 hin u.a. einen Mindestproteingehalt für Brotweizen festzulegen (vgl. dazu die swiss granum Medien-Mitteilung) Aufgrund der weiterhin ungünstigen Wettersituation muss beim Brotgetreide mit Qualitätseinbussen gerechnet werden.

 EU/Weltweit

Das russische Agrarberatungsunternehmen IKAR hob seine Prognosen für die Weizenernte des Landes von 81,5 Mio. auf 82 Mio. to an. Russland ist der grösste Weizenexporteur der Welt. Trotz der Befürchtungen von Schäden wird russischer Weizen aus der kommenden Ernte weiterhin in grossen Mengen zu niedrigen Preisen auf den Weltmarkt fliessen. Nach neuen Schätzungen werden die Getreideexporte aus der Ukraine im Wirtschaftsjahr 2024/25 voraussichtlich zurückgehen. Die Weizenexporte 2024/25 sollen sich auf 13,6 Mio. to (-25% zum VJ) belaufen. In Deutschland wird die Weizen­ernte 2024 laut Deutschem Raiffei­senverband um 5.5% zurückgehen. Eines der wettbewerbsfähigsten Exportländer für Weizen ist derzeit Rumänien, wo die Weizenernte in der Saison 2024/25 ein Rekordniveau von 10,45 Mio. to erreichen soll. Damit dürfte Rumä­nien die geringeren Ernten in den grö­sseren Erzeugerländern Frankreich und Deutschland teilweise ausgleichen. Dort haben sintflutartige Regenfälle die Kulturen beeinträchtigt. Indi­ens Weizenvorräte in den staatlichen Lagern sanken im April auf den niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Zuvor sah sich die Regierung gezwun­gen, mehr als 10 Mio. to - einen Rekord - an Mehlmühlen und Kekshersteller zu verkaufen, um die Preise zu dämp­fen. Der Getreidemarkt in Europa spürt den Druck der ersten Ernten in den USA und in der Ukraine, weshalb die europäischen Getreidepreise für die Basisqualität im Monatsverlauf nachgelassen haben. Der aktuelle JRC Bericht der EU zeigt die Herausforderungen in vielen Regionen Europas für das Getreide:

 Bio

Auch für das Bio-Inlandgetreide wurden Richtpreise zwischen den Branchenpartnern festgelegt. Dabei wurde der Richtpreis für die Hauptkultur Weizen um +0.50CHF/100kg und beim Roggen um +1.00CHF/100kg angehoben, währenddem der Dinkel-Richtpreis um
-4.00CHF/100kg gesenkt wurde. Die ersten Schätzungen zu den inländischen Bio-Anbauflächen zeigen eine leichte Abnahme von 2%. Zudem wird aufgrund des bisherigen Witterungsverlaufs eine unterdurchschnittliche Ernte erwartet. Das führt dazu, dass nach wie vor bedeutende Importe zur Sicherstellung der Versorgung notwendig sein werden (vgl. dazu die Medienmitteilung der Bio Suisse).

 Hartweizen

Der Start der Hartweizen-Anbausaison in Kanada ist aktuell erfreulich. Die Anbauflächen sind um ca. 5% gesteigert worden und die bisherigen Niederschläge entsprechen dem langjährigen Mittel, sodass die Entwicklung der Kulturen gut voranschreitet, auch wenn etwas höhere Temperaturen hilfreich wären. In den mediterranen Anbaugebieten hat die Durum-Ernte sowohl in Spanien wie auch in der Türkei erste Volumen auf den Markt gebracht, welche grösstenteils zu den italienischen Verarbeitern fliessen. Dabei gibt es Unsicherheiten wie weit TMO (die staatliche Behörde der Türkei) im Markt mit der Vergabe von Exportlizenzen eingreifen wird.

 Die Geschäftsleitung
Swissmill

Swissmill_Marktbericht_2024_07.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre

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