Inland
Der Mai wird ca. 2.5°C unter dem langjährigen Mittel sein. Die Kulturen sind aufgrund des kühleren Wetters im Mai gegenüber dem Vorjahr nicht so weit entwickelt. Die guten Niederschläge im Verlaufe des Monats haben hingegen dafür gesorgt, dass nun eine gute Bodenfeuchtigkeit vorhanden sein dürfte.EU / Weltweit
Der eher kühle Mai und die in weiten Teilen der EU ergiebigen Niederschlägen haben die Vegetation und damit auch die Getreidekulturen in den Haupt-Anbaugebieten gut gedeihen lassen. Insbesondere Italien und Südosteuropa profitieren von einer merklich besseren Bodenfeuchte gemäss der Prognoseeinheit der EU-Kommission. Damit sind die Aussichten aktuell nach wie vor intakt eine wesentlich grössere Ernte gegenüber dem Vorjahr einfahren zu können. In den nächsten Wochen wäre etwas stabileres und trockeneres Wetter hilfreich, damit das Getreide gesund bleibt und das Risiko von Pilzbefall während der Blütezeit tief gehalten werden kann.In den Hauptanbaugebieten des Mittleren Westens in den USA kämpfen die Landwirte mit Aussaatverzögerungen sowohl beim Mais wie beim Soja. Massive und grossflächige Regenfälle haben die Böden so aufgeweicht, dass die Farmer die Felder nicht befahren können. Wenn die Maisfelder am Memorial-Day in den USA (27. Mai) nicht bestellt sind, so sinkt die Ertragserwartung massiv um über 20%. Deshalb würden normalerweise diese Felder nicht mehr gesät. Nun kommt jedoch noch eine politische Komponente ins Spiel: aufgrund des Handelskonflikts mit China, will die Trump-Administration zusätzliche Direktzahlungen zu einem grossen Teil an bewirtschaftete Flächen koppeln. Damit dürfte die Versuchung gross sein, die Felder trotz des schlechten Zustandes zu bewirtschaften.
Eine schlechte Nachricht ist gegen Ende Monat aus China eingegangen. Der Herbst-Heerwurm, ein Schädling welcher Mais, Soja und Weizen befällt, wurde bereits 2014 in seiner amerikanischen «Heimat» gegen Gentech-Mais resistent. Dieser ist via Afrika und Indien jetzt auch in 14 südlichen Provinzen von China auf gegen 100'000 Hektaren nachgewiesen worden.
Bio
In Österreich sind die Bio-Anbauflächen publiziert worden. Alle Kulturen bis auf den Dinkel haben flächenmässig zugelegt. Es ist darin nicht ersichtlich, wieviel davon Bio-Betriebe in Umstellung sind. Die tiefen Preise im konventionellen Anbau und die relativ stabilen Bio-Preise haben diverse Landwirte auch in unserem östlichen Nachbarland zur Bio-Produktion animiert.Ende Juni werden die Bio-Richtpreise – unter Federführung der Bio Suisse – für das Bio-Inlandgetreide zwischen Produzenten und den Getreideverarbeitern verhandelt. Auch bei uns kann davon ausgegangen werden, dass der Inland-Anteil weiter steigen wird.