Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Januar 2025

Marktbericht

Januar 2025

 

 

Inland

Die von swisssem erfassten nationalen Saatgutverkäufe per Ende November 2024 zeigen, dass die Verkaufsmenge zum Vorjahr um 3.3% abgenommen hat. Innerhalb der Weizenklassen zeigt sich dies wie folgt: Klasse Top: -5.8%, Klasse 1: -9.7%, Klasse 2: + 5.9%, Dinkel:
-15.3%. Diese Zahlen müssen z.T. auch mit dem vergangenen viel zu nassen Herbst '23 in Verbindung gebracht werden, wo allenfalls nicht alles Saatgut gesät werden konnte und damit erst in diesem Herbst eingesetzt wurde.

 

EU/Weltweit

In den meisten Teilen Europas sind die Wintergetreidepflanzen in einem guten bis sehr guten Zustand. In Tei­len Rumäniens und Bulgariens sowie in der Ostukraine und weiten Teilen des europäischen Russlands sind die Feldbestände jedoch noch unter­entwickelt und noch nicht winterhart. In vielen Anbauregionen haben die besseren Bedingungen im Vergleich zum Vorjahr eine bessere Aussaat ermöglicht. In Frankreich soll beispielsweise deutlich mehr Weizen angebaut worden sein. Das Jahr 2024 war nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) das wärmste seit dem flächendecken­den Messbeginn. Bereits etwa zwei Wochen vor dem Jahresende sei klar: „Noch nie war es in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts so warm wie 2024“. Die russische Agraraufsichtsbehör­de hat die Einfuhr von Sonnenblu­men- und Maissaatgut von Unterneh­men aus diversen Ländern verboten. Bereits im November hatte das russische Land­wirtschaftsministerium angekündigt, die Saatguteinfuhren aus westlichen Ländern schrittweise verringern zu wollen. Aktuell ist das Land noch auf Saat­gutimporte, vor allem aus westlichen Ländern, angewiesen. Russische Weizenlieferungen an Syrien sind wegen der Unsicherheit über die neue Regierung und Zah­lungsverzögerungen ausgesetzt wor­den. Russland hat den gestürzten syrischen Präsidenten Bashar al-Assad viele Jahren gestützt und Wei­zen nach Syrien mithilfe komplexer finanzieller und logistischer Vereinba­rungen geliefert, um die westlichen Sanktionen zu umgehen. Hingegen hat der ukrainische Präsident Wolody­myr Selenski seine Regierung angewiesen, gemeinsam mit internationalen Organisationen und Partnern Lebensmittel nach Syrien zu liefern. Chinas Getreideproduktion hat im Jahr 2024 ein Rekordniveau von mehr als 706,5 Mio. t (+1.6% zum VJ) erreicht. Dabei sind die Ernten der Grundnahrungs­mittel Reis, Weizen und Mais gestiegen. Die Analysten von JPMorgan sehen in ihren Prognosen für 2025/26 kritische Tiefstände bei den weltweiten Wei­zen- und Maisvorräten (ohne China), was das Potenzial für Preisrückgän­ge begrenze. Die langfristigen Getreideerträge in der EU – gemäss Einschätzung der EU-Kommission - wer­den in den kommenden Jahren nur geringfügig steigen und bis 2035 im Vergleich zu 2022-2024 ziemlich sta­bil bleiben. Eventuelle Negativauswir­kungen auf die Erträge dürften ver­änderte Wettermuster und häufige­re extreme Wetterereignisse bringen.

 Bio

Im Inland widerspiegelt sich die schlechte Bio-Brotgetreideernte (-32% zur Vorernte) in den tiefen Inlandquoten, welche allesamt unter 50% liegen. Die definitiven Daten von BioSuisse betreffend der Ernte 2024 weisen einen Inlandanteil beim Roggen von knapp 50% aus, das Hauptprodukt Weizen bei 44% und Dinkel bei nur rund einem Drittel. Die Dinkelernte war um über 50% geringer als im Vorjahr (2'802t). Damit ist die inländische Bio-Ernte rechnerisch grösstenteils bereits verbraucht. Für eine stabile, ausreichende Bio-Inland-Getreideversorgung über mehrere Ernten hinweg braucht es noch weitere Flächen und stabilere Erträge.

 Hartweizen

Der Hartweizenmarkt ist im Dezember ruhig geblieben und wird vermutlich erst ab Mitte Januar wieder an Fahrt gewinnen. Die Türkei, welche im Vorjahr überraschend als namhafter Exporteur aufgetreten ist, hat bisher deutlich weniger exportiert. Währenddem Kanada wieder als bedeutender Exporteur auftritt. Gemäss den Schätzungen des Internationalen Getreiderates (IGC) wird es in diesem Anbaujahr einen leichten Bestandesaufbau v.a. auch in Kanada, den USA, der Türkei und auch in der EU geben. Die Bestände werden jedoch nach wie vor tief sein im langjährigen Vergleich. Ein wiederum ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Es bleibt uns, Ihnen für Ihre Treue zu danken und wir freuen uns auf die weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit auch im neuen Jahr!

 Die Geschäftsleitung
Swissmill

Swissmill_Marktbericht_2025_01.pdf

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