Inland
Die zweite Hälfte vom Juni war fest im Griff der Hitzewelle, welche neue Temperaturrekorde für den Monat brachte und schlussendlich dazu führte, dass der abgelaufene Monat zum zweitwärmsten seit Messbeginn avancierte. Wie weit dieses Wechselbad vom kühlen Mai zum sehr heissen Juni die Kulturen beeinflusst hat, lässt sich momentan schlecht beurteilen. Generell wurde jedoch von gut stehenden Kulturen berichtet.
Im Juni finden traditionell auch die Branchensitzungen statt. Die swiss granum rechnet für die kommende Ernte mit einer leicht höheren Brotgetreide-Ernte. Die Ernterichtpreise sind gegenüber dem Vorjahr unverändert festgelegt worden. Die Pressemitteilung dazu finden Sie hier: Link
EU/Weltweit
Die unüblich frühe Hitzewelle hat auch grosse Teile Europas erfasst und hat unter anderem auch dazu geführt, dass in Frankreich neue Hitzerekorde aufgestellt wurden. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass dies die Kulturen nicht gravierend geschädigt hat, da mit dem Monatswechsel die Hitzewelle wieder zu Ende gegangen ist. Der Entwicklungsstand der Kulturen ist im Vergleich mit den vergangenen Jahren aktuell noch - aufgrund des kühlen Mai – verzögert, daher sind insbesondere die nördlicheren Anbaugebiete noch auf ausreichende Niederschläge angewiesen.
In der Schwarzmeer-Region ist das umstrittene Grenzgebiet zwischen der Ukraine und Russland aktuell sehr trocken, was einerseits erlaubt in den südlicheren Anbauregionen die Winterweizen-Ernte bei guten Verhältnissen einzubringen, andererseits wären noch Niederschläge willkommen. In den Sommerweizen-Anbaugebieten werden hingegen gute Niederschläge in den nächsten Tagen erwartet, womit die weitere Entwicklung der Kulturen gewährleistet sein wird.
In Nord-Amerika wird immer noch gerätselt wieviel Mais und Soja letztendlich gesät worden ist. Aufgrund der vielen Niederschläge und der entsprechenden Verzögerung bei der Aussaat ist die Entwicklung der Kulturen im Mittleren Westen noch stark verzögert, wodurch das Ertragspotential (noch) nicht ausgeschöpft werden kann.
Bio
Ende Juni hat die Bio Suisse für die Festlegung der Richtpreise die Produzenten und Verarbeiter an einen Tisch gerufen. Der inländische Anbau und damit auch das Angebot von Bio-Brotgetreide steigt weiterhin erfreulicherweise an. Deshalb sind die Richtpreise leicht reduziert worden, damit der Einsatz von inländischem Brotgetreide weiterhin attraktiv bleibt. Die Pressemitteilung dazu finden Sie hier: Link
Hartweizen
In Kanada sind die neusten Anbauzahlen vom statistischen Amt publiziert worden, welche einen über 20%-igen Rückgang beim Durum-Anbau zeigen. Nachdem im Juni in den Hauptanbaugebieten Kanadas eine Trockenheit eine grosse Unsicherheit über die Entwicklung der Kulturen auslöste, hat sich dies wieder gegen Ende des Monats aufgrund von ergiebigen Niederschlägen entspannt.
Im Süden Europas hat die Hartweizen-Ernte begonnen. In Italien beispielsweise sind die bisher gemeldeten Erträge besser als erwartet, dafür sind die Proteingehalte tiefer.