Marktbericht
Mai 2025
Die Schweiz ist wettermässig bis jetzt im Frühling zweigeteilt. Das Tessin hat genügend Niederschläge erhalten währenddem insbesondere die Ost-Schweiz bereits jetzt mit Trockenheit zu kämpfen hat. Die Regentage um Ostern herum haben für Entlastung gesorgt, aber es wird in nächster Zeit regelmässige Niederschläge benötigen.
EU/Weltweit
Das von US-Präsident Donald Trump heraufbeschworene Zollgewitter verläuft glimpflicher, als anfangs zu befürchten war. Mit Japan und Südkorea soll man laut US-Verhandlungskreisen schon weit gekommen sein. Weiter unklar und teils widersprüchlich sind dagegen die wichtigen US-Chinesischen Vereinbarungen. Jedenfalls spüren die Häfen in den USA zunehmend die Folgen der Zölle gegen China. Die Regierung des weltweit größten Weizenimporteurs Ägypten geht in dieser Saison davon aus, dass sie 4-5 Mio. t Weizen von den inländischen Landwirten kaufen kann, nachdem sie den Beschaffungspreis um 10% angehoben hat. Hinzu kämen Importe von rund 6 Mio. t, um die mehr als 69 Mio. Ägypter mit dem stark subventionierten Brot zu versorgen. Die jüngsten Niederschläge in Westeuropa strahlen für die neue Ernte etwas mehr Zuversicht aus. Zuletzt hob der Deutsche Raiffeisenverband in seiner zweiten Ernteschätzung die Prognose für Deutschland leicht auf 21,41 Mio. t Weizen an, was zum Vorjahr einem Plus von 15,7% entspricht. Die russischen Weizenexporte bleiben weiter hinter dem Absatztempo des vergangenen Jahres zurück. Die russischen Weizenexporte betrugen im April 2 Mio. t. Das seien weniger als 5 Mio. t vor einem Jahr und durchschnittlich 3,5 Mio. t in den vergangenen fünf Jahren. Die geringeren Verkäufe im April seien offenbar auf den Wettbewerb auf dem Exportmarkt zurückzuführen. Wichtige Abnehmer von russischem Weizen wenden sich wahrscheinlich anderen Anbietern zu. Marokkos Bruttogetreideernte könnte dank der Regenfälle im März und April auf Jahressicht um 41% auf 4,4 Mio. steigen. Die marokkanische Landwirtschaft leidet seit sieben Jahren in Folge unter Trockenheit. Im vergangenen Jahr wurden nur 3,1 Mio. t Getreide geerntet, was weit unter dem Durchschnitt von 7 Mio. t liegt. Der Chemiekonzern Bayer hat sich wegen der zahlreichen Klagen im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat in den USA an den Supreme Court gewandt. Der Leverkusener Konzern führte zur Begründung mehrere widersprüchliche Urteile in verschiedenen US-Bundesstaaten an. Dies mache aus Sicht des Unternehmens eine Überprüfung durch das oberste Gericht der USA erforderlich.
Bio
Währenddem die Aussaat-Bedingungen für Ernte 2025 optimal waren, rückt die anhaltende Trockenheit in weiten Teilen Europas verstärkt in den Fokus der Marktteilnehmer. Trotz gewisser Niederschläge um Ostern bleibt die Bodenfeuchtigkeit herausfordernd. Der Bio-Markt ist kaum sensibel auf die diversen Zoll-Ankündigungen aus den USA wie der konventionelle Markt, aber die Anbaubedingungen in den nächsten Wochen sind für alle Marktteilnehmer von grosser Bedeutung. Die Preissteigerungen in den letzten beiden Quartalen haben sich nicht mehr fortgesetzt und die Preise bilden sich tendenziell auf tieferem Niveau.
Hartweizen
Die Anbaugebiete in Süd-Europa – Spanien, Italien, Griechenland – haben aktuell gute Bedingungen, weshalb die Marktteilnehmer noch gelassen sind bezüglich der neuen Ernte. In Kanada hat die Aussaat begonnen. Im Winter gab es genügend Schnee, so dass aktuell eine gute Bodenfeuchtigkeit für den Beginn gegeben ist
Die Geschäftsleitung
Swissmill